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Allgemeine Informationen

Musculosceletal Tumor Unit (CCC-MST)

Primär maligne Tumore des muskuloskeletalen Systems oder Bewegungsapparates sind selten. Mit einer Inzidenz von nur zwei bis drei Fällen pro Jahr und pro Million Einwohner ist das Osteosarkom noch der häufigste primär maligne Knochentumor; sogar die etwas häufigeren Weichteilsarkome machen insgesamt nicht mehr als 1% aller Neoplasien im Erwachsenenalter aus [1]. Um wissenschaftliche und statistisch ausreichend aussagekräftige Entwicklungen im Verständnis dieser Erkrankungen und möglicher Therapien machen zu können, ergibt sich daher die Notwendigkeit einer interdisziplinären und zentrumsbezogenen Kooperation. Unabhängig von den gewaltigen Fortschritten in der Behandlung von Sarkomen seit den frühen neunzehnachtziger Jahren, ist das Gesamtüberleben der betroffenen Patient:innen in vielen Bereichen, vor allem aber im fortgeschrittenen Krankheitsstadium hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben und zeigt einen großen Bedarf an klinischer, theoretischer und translationeller Forschung aller beteiligten Disziplinen.

Metastasen des muskuloskeletalen Systems, vor allem des Skelettes, sind im Gegensatz dazu sehr häufig. Darüber hinaus führen –  neben der zunehmenden Lebenserwartung unserer Bevölkerung – besonders verbesserte Therapien der verantwortlichen Grunderkrankungen, eine frühere Diagnostik und eine verbreitete Vorsorgemedizin zu einer ständig steigenden Inzidenz an Knochenmetastasen [2]. Folglich ergibt sich daraus ein imperativer Forschungs- und Entwicklungsbedarf zur Erweiterung der verfügbaren Behandlungsmodalitäten.

Die Behandlungsziele in diesen unterschiedlichen Bereichen können dabei deutlich divergieren. Während im Falle von Primärtumoren ein kurativer Therapieansatz vor dem Erhalt der körperlichen Integrität und Mobilität stehen kann, ergibt sich in der Behandlung von Metastasen oft der dringendere Bedarf nach Wahrung der Lebensqualität und Schmerzfreiheit [3]. Daraus folgen vielfältige Anforderungen an alle behandelnden Disziplinen, die nur in gemeinsamer Kooperation erfüllt werden können.

[1] Campanacci M. Bone and Soft Tissue Tumors. 2nd rev. ed. Wien-New York: Springer; 1999.

[2] Toma CD, Dominkus M, Nedelcu T, Abdolvahab F, Assadian O, Krepler P, Kotz R. Metastatic bone disease: a 36-year single centre trend-analysis of patients admitted to a tertiary orthopaedic surgical department. J Surg Oncol. 2007 Oct 1;96(5):404-10.

[3] Lewis VO. What's new in musculoskeletal oncology. J Bone Joint Surg Am. 2009 Jun;91(6):1546-56.

MedUni Wien

An der Medizinischen Universität (MedUni) Wien besteht seit mehr als vier Jahrzehnten eine ausgedehnte Erfahrung in der Behandlung muskuloskeletaler Tumoren, die auf eine schon sehr früh etablierte weitreichende Zusammenarbeit der beteiligten Universitätskliniken und Institute im Rahmen regelmäßiger Tumorboards zurückgeht. Dadurch konnte sich die MedUni Wien als international anerkanntes Forschungs-, Lehr- und Behandlungszentrum etablieren und darf dabei auf wesentliche Therapieentwicklungen sowie die Etabierung einer der größten europäischen Tumordatenbanken für muskuloskeletale Tumoren verweisen. Der damit verbundene Fortschritt wurde und wird and der MedUni Wien wesentlich vom Gedanken der interdisziplinären Kooperation getragen.

Ziele

Die Ziele der Musculoskeletal Tumours Unit (CCC-MST) ist die Schaffung neuer Behandlungsmöglichkeiten, sowie weiterführende Vernetzung, Bündelung und Erweiterung bestehender Aktivitäten der mit der Behandlung von muskuloskeletalen Tumoren betrauten Mitarbeiter:innen, Kliniken und Institute in allen Bereichen der interdisziplinären Forschung, Lehre und Patient:innenbetreuung im akademischen Rahmen des Vienna Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien zur positiven Weiterentwicklung der Behandlung unserer Patient:innen.