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Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom)

Gynecologic Cancer Unit (CCC-GCU)

Ungefähr 13% aller Malignome der Frau sind Endometriumkarzinome. Die Inzidenz in Österreich beträgt etwa 17 Fälle/100.000 Frauen. Das Endometriumkarzinom hat im Allgemeinen eine gute Prognose. Die Mortalität beträgt weniger als 3 Todesfälle/100.000 Frauen. Die Erkrankung tritt vorwiegend nach der Menopause auf, der Häufigkeitsgipfel liegt bei 55–60 Jahren.

Ein sehr seltener maligner Tumor ist das Uterussarkom, das von der Muskelwand (Myometrium) des Gebärmutterkörpers ausgeht. Eine der Ursachen für das Korpuskarzinom liegt im Ungleichgewicht der weiblichen Hormone während der Periode um die Menopause.

Risikofaktoren sind: Alter, Kinderlosigkeit, späte Menopause, Hormonersatztherapie ohne Gestagenzusatz während der Wechseljahre, Zuckerkrankheit (Diabetes), Übergewicht und Fettleibigkeit.

Eine Blutung in der Postmenopause (PMB) ist bei etwa 80% der Patientinnen mit Endometriumkarzinom das erste Symptom. Eine PMB sollte histologisch abgeklärt werden. Hierzu wird üblicherweise eine Kürettage durchgeführt. Weitere Symptome sind atypische Blutungen vor der Menopause, blutiger (eitriger) Ausfluss, Schmerzen im Unterbauch und auch unklare Gewichtsabnahme. Bei fortgeschrittenen Tumorstadien ist ein Einwachsen in benachbarte Organe (Harnblase) und in die Beckenwand möglich. Demzufolge kann es zum Auftreten von Blut im Harn und Rückenschmerzen kommen.

Derzeit existieren keine effektiven Früherkennungsmassnahmen zur Diagnose des Endometriumkarzinoms. In der Untersuchung durch den:die Gynäkolog:in wird häufig eine transvaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Diese Untersuchung eignet sich jedoch nicht als Screening-Methode und ist deshalb nicht empfohlen. Fällt jedoch im Zuge der Untersuchung eine auffällige oder verdickte Schleimhaut der Gebärmutter (Endometrium) auf, ist eine Abklärung in der Postmenopause empfohlen. Die Inspektion und manuelle Untersuchung durch den:die Gynäkolog:in ist Teil der Abklärung.  

Treten Blutungen außerhalb der Regel oder nach den Wechseljahren auf, so ist ein die Entnahme einer Gewebeprobe oder die Ausschabung (Kürettage) der Gebärmutter durch den:die Gynäkolog:in wichtig für die Diagnosestellung. Eine Erkennung der Krebserkrankung im Frühstadium ist mit einer hohen Heilungsrate verbunden. Weiterführende Untersuchungen zur Feststellung der Tumorausbreitung im Bauchraum sind Ultraschall, Computertomographie, Magnetfeldresonanztomographie oder eine Tumormarkerbestimmung.

Operation

Die operative Therapie stellt den zentralen Stellenwert der Behandlung dar. Es wird in der Regel eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) mit Entfernung beider Eierstöcke und Eileiter (Adnexe) durchgeführt. In Abhängigkeit des Tumorstadiums und der Tumordifferenzierung wird in manchen Fällen zusättzlich eine Entfernung der Lymphknoten im Bereich des kleinen Becken und der großen Gefäße durchgeführt.

Strahlentherapie

In Anschluss an die Operation wird beim Vorliegen spezieller Risikofaktoren eine Bestrahlung durchgeführt. Oft ist eine lokale Innenbestrahlung (Brachytherapie) der Scheide ausreichend. In Hochrisikosituationen wird sie mit Außenbestrahlung des Beckens (Teletherapie) bzw. Chemotherapie kombiniert.

Medikamentöse Therapie

Die alleinige Behandlung mit Chemotherapie spielt nur bei der Behandlung fortgeschrittener Tumorstadien eine Rolle.

Hormontherapie

Beim Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv) kann in bestimmten Fällen eine Hormontherapie angewendet werden.

Die Nachsorgeuntersuchungen beginnen nach Abschluss der Erstbehandlung. Dies umfasst 3–12 monatliche Untersuchungen, die abwechselnd an der Klinik und bei Ihrem:Ihrer betreuenden niedergelassenen Gynäkolog:in durchgeführt wird. Bei jeder Untersuchung wird eine Befragung nach Beschwerden und eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt. In regelmäßigen Abständen erfolgt darüber hinaus eine PAP-Abstrich-Abnahme, eine Bestimmung der Tumormarker, Durchführung eines vaginalen Ultraschalls und eine Computertomographie.

Die Nachsorge dient der Betreuung bezüglich therapiebedingter Beschwerden, tumorbedingter Beschwerden, psychologischer Betreuung und der Entdeckung von Tumorrezidiven (d.h. einem Wiederauftreten der Tumorerkrankung). Man nimmt an, dass man dadurch eine wiederauftretende Krebserkrankung besser behandeln kann. Da Tumore teilweise sehr spät wieder auftreten können, erfolgt die Nachsorge üblicherweise für mindestens 10 Jahre nach Ersttherapie.