Am 11. September 2025 lud das Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna der Medizinischen Universität Wien und des Universitätsklinkums AKH Wien zur Networking Reception „Rethinking Cancer: From Research to Responsibility – Shaping the Future of Cancer Together“ in den Volksgarten Wien. Im Mittelpunkt des Abends stand die Stärkung der Zusammenarbeit im Kampf gegen Krebs.
Michaela Fritz, Vizerektorin der MedUni Wien, betonte die zentrale Rolle des CCC Vienna, als Zentrum exzellenter klinischer Versorgung und Ort interdisziplinärer Forschung – von der Grundlagen- bis zur translationalen Forschung. Besonders erfreulich sei, dass sich Akteur:innen aus Forschung, Versorgung und Patient:innenvertretung hier aktiv vernetzen.

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Shahrokh Shariat, Leiter des CCC Vienna, betonte die gemeinsame Verantwortung. „The future of cancer will not be written by chance, but by the choices we make together.“ Das Motto des Abends war dabei klar: „End Cancer For Life“ – eine mutige, aber notwendige Mission.
Mission Cancer: Ein europäisches und nationales Vorhaben
Im Zentrum stand auch die EU-Mission „Cancer“, die als neues Instrument europäischer Forschungspolitik die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Krebs mit einem Maßnahmenportfolio aus Forschung, politischen Initiativen und Gesetzgebung adressiert. Elisabeth Tischelmayer (BMBWF) und Eva Claudia Lang (BMASGPK), die beiden Co-Vorsitzende der Mission Action Group (MAG) Cancer, unterstrichen die Bedeutung des nationalen Schulterschlusses. Der von der MAG entwickelte Nationale Aktionsplan wird bereits mit konkreten Schritten umgesetzt. Ein Meilenstein darin: das Austrian Comprehensive Cancer Network (ACCN) – ein Zusammenschluss aller drei MedUnis Österreichs (Wien, Graz und Innsbruck) bzw. deren CCCs Österreichs. Dieses Netzwerk ist zentraler Bestandteil der nationalen Krebsstrategie und wurde als wichtiger Schritt in Richtung gesamtheitlicher Versorgung und Forschung gewürdigt.
Eva Claudia Lang betonte: „Die MAG Cancer hat das Potenzial, als zentrale Vernetzungsplattform aller Beteiligten zu dienen, um den großen und vielschichtigen Herausforderungen im Bereich Krebs zu begegnen. Unerlässliche Partner dafür sind die Bundesländer wie auch Sozialpartner bis zu weiteren Organisationen wie etwa die Kammer der Ärztinnen und Ärzte, ohne die derartige Aktivitäten – u.a. auch in finanzieller Hinsicht - nicht möglich sind.“
Patient:innen im Zentrum
Ein starkes Zeichen setzte Thomas Derntl von der Allianz Onkologischer Patient:innenorganisationen, der die Perspektive der Betroffenen einbrachte. Die Bedeutung von Patient Advocates in Forschung, Aufklärung und Versorgung sei essenziell – nicht nur als Repräsentant:innen, sondern als aktive Mitgestalter:innen des Gesundheitssystems. Damit das gut funktionieren kann, braucht es die Einrichtung strukturierter, gesetzlich verankerte Mitsprachemöglichkeiten, eine qualifizierte Ausbildung für Patient Advocates, die evidenzbasierte Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen in allen Phasen der Erkrankung und Nachsorge und klare Finanzierungsstrukturen für Patientenvertreter:innen.
Christine Németh, im Leitungsteam der Cancer School, präsentierte im Anschluss die Cancer School des CCC Vienna, die Patient:innen, Angehörigen und Interessierten mit Wissen über Krebs stärken will.
Forschung, Nachwuchs, Visionen
Weitere kurze Pitch-Talks zeigten:
- Clemens Aigner, Leiter der Universitätsklinik für Thoraxchirurige und Host des Cancer Updates Lungekrebs präsentierte das Programm „Cancer Update 2026“
- Franziska Eckert, Co-Koordinatorin des YoungCCC stellte die Nachwuchsarbeit vor.
- Nicole Concin, Leiterin der Universitätsklinik für Gynäkologie zeigte mit einem Kurzbericht über das Symposium CCC TRIO 2025 auf, wie die Zusammenarbeit österreichweit im ACCN und international bereits erfolgreich gelebt wird.
- Maria Sibilia, Leiterin des Zentrums für Krebsforschung gab Einblick in aktuelle Forschungsgrants und lud zum Krebsforschungslauf 2025 und in die dortige CCC Lounge am 4. Oktober.
Ausblick: Verantwortung übernehmen
Die Veranstaltung war nicht nur ein Treffpunkt von Forscher:innen, Kliniker:innen, Patient:innenvertreter:innen, Stakeholder, Industrie und Medien sondern ein starkes Signal für Zusammenarbeit über Disziplinen, Institutionen und Grenzen hinweg. Die Zukunft der Krebsbekämpfung braucht nicht nur Forschung, sondern Verantwortung. Bei Rethinking Cancer wurde so manche Forschungskooperation initiiert oder vertieft.