Gleich vier PhD-Studentinnen des Instituts für Krebsforschung (IKF) der MedUni Wien haben Anfang Juni eines der begehrten DOC-Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erhalten. Das ist ein Zeichen für die hohe Qualität der Forschung und Lehre am Haus, da die Forschungsförderung in einem hochkompetitiven, zweistufigen Auswahlprozess ausschließlich an herausragende JungwissenschafterInnen vergeben wird. Das Forschungsstipendium ermöglicht ihnen die Erstellung ihrer Dissertation.
Die vier ausgezeichneten Krebsforscherinnen, allesamt auch Mitglieder des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien, sind Lena Artner (Forschungsgruppe Maria Sibilia), Romana Bischl (Forschungsgruppe Dietmar Herndler-Brandstetter), Mathilde Meyenberg (Forschungsgruppe Joanna Loizou) und Silvia Steinbauer (Forschungsgruppe Gergely Szakacs).
Vielversprechende Forschungsfragen
Lena Artner untersucht in ihrem Projekt “EGF-receptor as microbiome modulator” welche Rolle das Rezeptorprotein EGFR bei der Interaktion zwischen Darmzellen (Epithelzellen und Myeloidzellen) und Darmmikrobiom spielt, und wie dies das Gleichgewicht im Darm und die Entwicklung von Entzündungen und Krebs beeinflusst.
Romana Bischl versucht in ihrer Arbeit "Mesenchymal Stromal Cell Diversity and Regulation of Immune Cell Development" die Heterogenität und Plastizität von mesenchymalen Stromazellen zu klären. Dazu wendet sie Multi-Omics- und Single-Cell Sequenzingansätze an. Die Ergebnisse sollen das Verständnis verbessern, wie Stromazellen das Immungeschehen und die Krebs-Immuntherapie regulieren.
Mathilde Meyenberg beschäftigt sich in ihrer Untersuchung “Understanding the tissue specific DNA damage response in intestinal stem cells in response to dietary carcinogens and intestinal carcinogenesis” wie Ernährungsfaktoren, Fettleibigkeit eingeschlossen, zu DNA-Schäden führen und somit die Entstehung und Weiterentwicklung von Krebserkrankungen fördern. Die Ergebnisse könnten zu besseren Behandlungsergebnissen bei ernährungsbedingten Krebserkrankungen führen.
Silvia Steinbauer beleuchtet in ihrem Projekt “Identification of novel driver genes of chemoresistance” die Ursachen für die Therapieresistenz bei Krebserkrankungen. Es gibt Evidenz über die Existenz vereinzelter Krebszellen, die den Einfluss der Chemotherapie überleben, ohne resistent gegen sie zu werden. Diese Medikamenten-resistenten „Persister“ (DTP) werden als zelluläre Reservoirs betrachtet, aus denen sich Resistenzen entwickeln könnten. Frau Steinbauers Ziel ist es daher, diese DTP zu identifizieren und zu charakterisieren.
DOC-Stipendium der ÖAW
Mit dem Förderprogramm DOC fördert die Österreichische Akademie der Wissenschaften hoch qualifizierte DissertantInnen aus allen Gebieten der Forschung. Das mit 38.000 Euro dotierte Stipendium ermöglicht NachwuchsforscherInnen, sich in konzentrierter Weise und mit klarem zeitlichen Rahmen der Erstellung ihrer Dissertation zu widmen. Es wird für 24, 30 oder 36 Monate vergeben.
Die Anträge der Kandidaten und Kandidatinnen werden von internationalen Expertinnen und Experten begutachtet. Für jeden Antrag werden zwei Gutachten eingeholt. Auf Basis der Gutachten und den Berichten der einzelnen Komiteemitglieder trifft das Komitee die Entscheidung über die Vergabe der Stipendien.
Weitere Infos zum DOC-Programm der ÖAW