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Nicole Concin als erste österreichische ESGO Präsidentin am weltweit größten Kongress für Gynäkologische Onkologie, ESGO 2024

Die neue Leiterin der Abteilung für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde von MedUni Wien und AKH Wien, Nicole Concin, wird als erste österreichische Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (ESGO) dem ESGO 2024 vorstehen. Am weltweit größten Kongress für Gynäkologische Onkologie von 7. – 10. März 2024 in Barcelona, werden rund 3.000 internationale Teilnehmer:innen erwartet. Concin präsentiert dort auch die ersten Studienergebnisse zu einem neuen Europäischen Forschungs-Netzwerk von ESGO zertifizierten Zentren unter der führenden Rolle der MedUni Wien. Ziel ist die Verbesserung der Behandlung und Lebensqualität von Patient:innen mit gynäkologischen Krebserkrankungen, und im Speziellen der chirurgischen Therapie von Ovarialkarzinompatient:innen.

Die Behandlung in einem hoch spezialisierten onkologischen Zentrum, an dem spezifisches Forschungs-basiertes Wissen, die notwendige chirurgische Expertise für die Durchführung komplexer Operationen, und eine profunde Erfahrung mit Systemtherapie und Radiotherapie vorliegen, Patient:innen in interdisziplinären Tumorboards betreut werden und die Teilnahme an Studien möglich ist, erhöhen die Überlebenschance und die Lebensqualität von Gynäko-onkologischen Patient:innen. Das Gynäkologische Krebszentrum des Comprehensive Cancer Center von MedUni Wien und AKH Wien ist durch ESGO und die Deutsche Krebsgesellschaft (DGK) zertfiziert.

Umfangreiches Datenpooling in Wien

Insgesamt 80 ESGO zertifizierte Gynäko-Onkologische Zentren haben sich zu einem Forschungsnetzwerk zusammengeschlossen, um den wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich Gynäkologische Onkologie im Sinne der Patient:innen voranzutreiben. Innerhalb nur eines Jahres wurden die Daten von mehr als 10.000 Patient:innen weltweit (90 % aus Europa, aber auch  aus Ägypten, Indian, Süd-Korea, etc.) mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom in einer gemeinsamen Datenbank gesammelt. Der Medizinischen Universität Wien kommt dabei eine besondere Rolle zu: „Christoph Grimm, Leiter der gynäkologischen Onkologie an meiner Abteilung, Ane Gerda Eriksson vom Radium Hospital in Oslo, und ich in meiner Funktion als ESGO Präsidentin haben diese Studie und dieses ESGO Netzwerk initiiert. Wir poolen in dieser Datenbank die Daten von gynäko-onkologischen Patient:innen international, auch unsere Daten der Medizinischen Universität Wien gehen hier ein. Das hat einen großen Impact für die Forschung und Qualitätssicherung im Bereich Gynäkologische Onkologie. Es ist eine einzigartige Pan-Europäische (und darüber hinaus) Datenbank in der Gynäkologischen Onkologie entstanden“, so Concin, „die es in diesem Umfang und in dieser Qualität bisher nicht gab.“

Das erste Studienprojekt des neuen Netzwerks aus ESGO zertifizierten Zentren ist die Validierung von Qualitätsindikatoren in der chirurgischen Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom, eine retrospektive Studie über die letzten drei Jahre. Diese Studienergebnisse werden ebenfalls am ESGO 2024 erstmals präsentiert. „Diese Studie liefert uns wichtige Real-World Daten zur chirurgischen Behandlung von Ovarialkarzinompatient:innen und erlaubt uns bekannte Qualitätsindikatoren zu valideren und deren Wertigkeit besser einzuschätzen“, so Concin. „Für die einzelnen teilnehmenden Zentren wird es in weiterer Folge ein Benchmarking im internationalen Vergleich geben, und damit werden wir diese Datenbank als Qualitätssicherungsinstrument nutzen können.“

Gendergap in der Gynäkologischen Onkologie beseitigen

Ebenfalls am ESGO 2024 wird ein Gender Equality Programm mit dem Ziel, Gendergaps in der Karriereentwicklung von jungen Gynäko-Onkologinnen zu schließen, vorgestellt. Ausgangspunkt ist eine Fragebogen-basierte Studie die innerhalb der ESGO unter Nachwuchsgynäko-Onkolog:innen in Europa durchgeführt wurde und substantielle Geschlechtsunterschiede in Bezug auf die operative Ausbildung, das Erreichen von Leitungsfunktionen und auch Gehaltsunterschiede hervorbracht hat. Am Kongress in Barcelona findet auch das Kick-off event zu einem Mentoringprogramm statt bei dem im Sinne eines „He for She“-Ansatzes Frauen UND Männer als Mentor:innen fungieren.  Über 60 junge Gynäko-Onkologinnen aus 27 verschiedenen Ländern werden in diesem Programm Unterstützung in der Karriereplanung erfahren. Nicole Concin wird dabei als Mentorin zwei Mentees begleiten, je eine angehende Gynäko-Onkologin aus Ungarn und aus Indien.  „Veronika Seebacher-Shariat von meiner Abteilung betreut ebenfalls eine Mentee in diesem Programm.“

7. – 10. März, ESGO 2024 in Barcelona

Vier Tage steht in Barcelona die Gynäkologische Onkologie im Zentrum. Von der chirurgischen über die systemische Therapie und Radiotherapie, mit einem Augenmerk auf neue zielgerichtete Therapien, in enger interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gynäko-Onkolog:innen, internistischen Onkolog:innen, Strahlentherapeut:innen und Pathologen:innen, über palliativmedizinische Themen und Krebsprävention, bis zu einem 3-tägigen Patient:innenseminar und diversen Workshops umfasst der ESGO 2024 alle relevanten aktuellen Themen und neuesten Studienergebnisse. So werden auch mehrere neue Leitlinien zum Beispiel zur Behandlung von Patient:innen mit Uterussarkomen, oder zur Fertilitäts-erhaltenden Behandlung von Patient:innen mit gynäkologischen Malignomen am ESGO 2024 vorgestellt und an der neuen Europäischen Leitlinie zum Endometrium Karzinom (Leitung der Arbeitsgruppe durch Nicole Concin) gearbeitet. Insgesamt dient diese edukative Großereignis der Mission von ESGO forschungs-basiertes Wissen zu vermitteln, um die Gesundheit und die Lebensqualität von Patient:innen mit Gynäkologischen Malignomen zu verbessern.

Nicole Concin ist seit mehr als 8 Jahren ehrenamtlich im Vorstand der ESGO aktiv, der ESGO 2024 stellt dabei den Höhepunkt ihrer zweieinhalbjährigen Präsidentschaft dar: „Diese Arbeit macht so viel Sinn und es macht mir großen Freude im internationalen Kontext, in der Interdisziplinarität, und mit Menschen zu arbeiten, die getrieben sind von der Vision einen Unterschied für Gynäko-Onkologische Patient:innen zu machen und zusammen am Fortschritt auf diesem Gebiet zu arbeiten. Es ist sehr inspirierend sich in diesem Umfeld einbringen zu können, teams make dreams fly.“